Warum uns die Musik so am Herzen liegt
"... Die Entwicklung zu einer selbstbewussten Persönlichkeit
beinhaltet neben einem hohen Maß an Kreativität und Flexibilität auch
die Fähigkeit zur Integration und zur Teamarbeit. Ein junger Mensch kann
sich erst voll entfalten, wenn ihm die entsprechenden Chancen,
Freiräume und Möglichkeiten geschaffen, wenn Kreativität und
Leistungsbereitschaft gefördert und gefordert werden. Hierzu leistet die
musisch-ästhetische Erziehung einen wesentlichen Beitrag..."
Auszug aus dem Buch Schulmusik und Musikschule
in der Verantwortung von Prof. Hans Günter Bastian (Hochschule für
Musik und Darstellende Kunst, Frankfurt)
Musik bewegt die meisten Menschen tief. Wir alle gehen - meist ohne
darüber nachzudenken - ständig mit Musik um. Sie beruhigt uns schon im
Mutterleib, und wir verbinden mit ihr überwiegend positive Erlebnisse,
Gedanken und Gefühle. Sich aktiv oder passiv mit Musik zu beschäftigen,
ist gesund und anregend für Geist und Körper. Darum ist der Umgang mit
Musik auch gerade für die kindliche Entwicklung von großer Bedeutung.
Wer ein Instrument erlernt, verbringt viele Stunden damit und vollzieht
immer wieder die gleichen oder sehr ähnliche Bewegungsabläufe. Lernen
und Gehirn lassen sich also nirgends besser studieren als im Bereich
Musik. Musik, die uns gefällt, schaltet im Gehirn Strukturen der
Belohnung ein und Strukturen der Angst ab. (Professor Dr. Manfred
Spitzer)
Längst ist bekannt, dass unter Angst nicht gelernt werden kann. Das
Erlernen eines Musikinstrumentes in der Gruppe erfüllt also gleich
mehrere positive Zwecke: Der Lernende erfährt, dass Anstrengung zum
Erfolg führt (besonders durch das Schulkonzert am Ende des Schuljahres)
und dass sich Ausdauer und wiederholende Übung lohnen. Damit wird das
Prinzip allen Lernens erfolgreich angewendet und positiv verstärkt. Das
Gehirn speichert solche Erfolge und die Schüler werden motiviert, auch
in anderen Bereichen des Lernens Anstrengungen zu überwinden.
Zudem fordert und fördert das Musizieren in der Gruppe die
Teamfähigkeit. Erst wenn alle Beteiligten aufeinander hören (manchmal
bedarf dies vieler Übungen) und sich auf einen gemeinsamen Rhythmus
einlassen, wird Musik möglich. Wer schneller, lauter oder unabhängig
sein will, wird nicht Teil des Musikstückes werden. Das bedeutet aber
nicht, dass der Kreativität kein Raum zugestanden wird. Die
Improvisation ist Teil des Unterrichts und manchmal auch Teil der
Präsentation auf der Bühne. Dann ist vieles überraschend und die Musik
klingt jedes Mal anders.
Die Chor AG (Jahrgangsstufe 2 und 4) findet dienstags in der 6. Unterrichtsstunde statt.